dokumentarische Inszenierung

Zirkus

Ausgehend von Interviews mit Zirkusmenschen in ganz Deutschland erzählt das neue Stück ZIRKUS vom Streben um die Gunst des Publikums, von der Magie des Augenblicks und der Abgrenzung zum Normalo-Leben.
Das Geschehen in der Manege hat mit unserem Alltag nicht und alles gleichzeitig zu tun, und genau darin liegt sein besonderer Reiz. Was die Akrobatinnen, Clowns und Dompteure uns vorführen, ist eine Auseinandersetzung mit den elementaren Kompetenzen und Regeln, die unseren Alltag strukturieren: der Schwerelosigkeit, der Grenze zwischen den Geschlechtern oder der Hierarchie von Mensch und Tier. Hier scheint nichts unmöglich und das macht den Zirkus zum revolutionären Unterfangen!

Mit: Nikolaus Kühn, Karl Miller, Franziska Roloff, Isabelle Stolzenburg

Musiker: Marie-Theres Haertel, Insa Rudolph, Jan Schreiner

Konzept: werkgruppe2

Regie: Julia Roesler

Musik: Insa Rudolph

Ausstattung: Nicola Antonia Schmid

Dramaturgie: Silke Merzhäuser

Premiere: 08. Juni 2012, Saline Luisenhall, Göttingen

Weitere Vorstellungen:
14.,15.,16. Juni
23./ 24./ 28./ 29./ 30. August 
01.+02. September, Kunsthalle Wien

 

„Das Stück „Zirkus“ zeigt eine Welt, die normale Leute eigentlich nur von außen kennen. Die Seite, die bunt ist und glitzert, in der wagemutige Artisten hoch über den Köpfen der Zuschauer atemberaubende Kunststücke aufführen. Doch dahinter steckt jede Menge Arbeit, ein ständiges Leben auf der Straße, Kinder die nie wirklich zur Schule gehen und die Angst, dass es irgendwann einfach nicht mehr reicht […]
Das Stück rührt an, ist sehr  komisch, oft melancholisch und meistens auch ziemlich skurril. In einem sind sich Zirkusleute und Theatermacher übrigens ähnlich: Sie alle kämpfen um die Gunst des Publikums. Das ließ mit minutenlangen Standing Ovations bei dieser Premiere  keinen Zweifel daran, wem sie gehört.“
NDR Kultur 

„Das Stück lebt dabei von einem fantastisch inszenierten Wechsel zwischen Witz und Verletzlichkeit, etwa wenn beim Frühstück aus einem Ei plötzlich ein Elefant schlüpft und im nächsten Moment ein Mitglied der Zirkusfamilie von seiner Angst vor den riesigen Tieren berichtet.[…]
Und dann ist da die Musik. Mal behutsam, mal unangenehm laut umspielt sie die Erzählungen der Schauspieler und schafft dabei stets die passende Atmosphäre, sei es durch Gesang (großartig: Insa Rudolph) oder den dünnen Klang einer Säge. Sie öffnet die Augen für das Seelenleben der Zirkusmenschen, die ernüchtert sind von der Härte des Lebens und dennoch nicht aufhören zu träumen: Vom Applaus, der Bewunderung, der eigenen Unsterblichkeit.
Standing Ovations für eine herausragende Inszenierung.“
HNA

„Wieder hat Julia Roesler vor allem recherchiert, hat authentische Geschichten von Zirkusmenschen zusammengetragen und montiert; deren Stolz und deren Melancholie prägen diese kleine Theater-Fantasie ähnlich stark wie, natürlich, die Musik nach Zirkus-Art […]
Die Göttinger Inszenierung erzählt in den Geschichten aus dem wenig glamourösen Alltag natürlich auch vom chronisch schlechten Ruf des „fahrenden Volks“ und streift Themen wie den seit einiger Zeit latenten Streit mit fundamentalistischen Tierschützern; und doch sucht sie immer vor allem den magischen Moment, auch im tristesten Alltag, mit nicht viel mehr als Nichts und kleinen Tricks, Kostümen und einem Wohnwagen.
Manchmal ist sie diesem Zauber sogar wirklich auf der Spur.“
DLF

„Das faszinierende am Zirkus ist, dass es immer nur um das Hier und Jetzt geht, und erst wenn alles andere vergessen ist und die Zuschauer in den Bann gezogen sind, ist das Ziel der Zirkusleute erreicht. Dieses Ziel erreichen definitiv auch die Darsteller an diesem Abend. Spätestens nach dem Plädoyer, Zirkus als Kultur anzuerkennen, haben sie das Publikum verzaubert und so einen Ausflug in die – zumindest nach außen – glitzernde Zirkuswelt ermöglicht.
Nicht enden wollender Applaus am Schluss.“
Göttinger Tageblatt

eine Produktion von werkgruppe2
in Kooperation mit der Kunsthalle Wien, dem Deutschen Theater in Göttingen und der Saline Luisenhall

gefördert vom Land Niedersachsen, von der Stiftung Niedersachsen, der Stadt Göttingen und dem Landkreis Göttingen