dokumentarisches Theaterprojekt

Hier spricht die Polizei

Die Polizei verkörpert wie keine andere Institution das staatliche Gewaltmonopol. Sie ist die einzige Institution, die befugt ist, physischen Zwang einzusetzen und dafür kann sie weit in die durch die Verfassung geschützten Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger eingreifen. So ist es kein Wunder, dass besonders Polizeigewalt ein immer wieder umstrittenes Feld ist, das auch von linken Stereotypen genährt wird, und zuletzt bei Einsätzen wie der Räumung des besetzen Dorfes Lützerath massiv diskutiert wird. Trotzdem genießen Polizeibeamt*innen in der Bevölkerung ein überdurchschnittlich hohes Vertrauen. Dieser ambivalenten Wahrnehmung soll in dem recherchebasierten Projekt nachgegangen werden: Was. macht eine gute Polizei aus? Wie übt man als einzelne*r Polizist*in staatliche Gewalt aus?

 

„Herausgekommen ist, und das ist die große Stärke dieser auf Realitätsnähe abzielenden Arbeitsweise der Werkgruppe 2, ein oft widersprüchliches, dabei vollkommen nachvollziehbares Bild einer Institution, die täglich damit kämpft, veränderten gesellschaftlichen Strukturen und Wahrnehmungen gerecht zu werden. In einer kargen, an einen Bürotrakt aus den Achtzigerjahren erinnernden Kulisse, untermalt von mal schwermütigen, mal manisch fröhlichen musikalischen Einlagen eines Bass-Gitarre-Schlagzeug-Trios, öffnen Mitglieder des hannoverschen Ensembles mit bravouröser darstellerischer Furchtlosigkeit und Spielleidenschaft gleichsam ein Fenster ins Herz der deutschen Polizei. (…) Dass an diesem Abend diese ganze Spannbreite gezeigt wird, macht ihn in einer Weise relevant, von der viele andere politisch apostrophierte Theaterprojekte nur träumen können.“
Süddeutsche Zeitung, Alexander Menden, 17.05.2024

Regie: Julia Roesler

Komposition und Musikalische Leitung: Insa Rudolph

Kostüme und Bühne: Lea Dietrich, Viva Schudt

Dramaturgie: Silke Merzhäuser, Lovis Fricke

Recherche & Text: Julia Roesler, Silke Merzhäuser 

Mit: Fabian Dott, Anja Herden, Servan Durmaz, Alrun Hofert, Sebastian Nakajew und den Musikern Christian Decker, Dominik Decker, Uli Genenger

Fotos: Kerstin Schomburg

Premiere Ruhrfestspiele, Recklinghausen: 16. Mai 2024
weitere Vorstellungen: 17. und 18. Mai 2024
 
Premiere Schauspiel Hannover: 13. September 2024
weitere Vorstellungen: 22., 29. September; 2., 10., 20. Oktober 2024

Eine Produktion von werkgruppe2 mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem Schauspiel Hannover

gefördert durch