Sechs Lebensgeschichten von Frauen in Polen und Deutschland, die anders verlaufen sind als erhofft: „Arbeiterinnen“ erzählt über drei Generationen hinweg von der Erfahrung eines sozialen Abstiegs, der mit dem Verlust von Arbeit zusammenhängt. Mal ist eine ganze Industrie- Branche abgewickelt worden, mal der Betrieb insolvent gegangen oder die Kinderbetreuung fehlte. Um der Frage näher zu kommen, was Arbeit für die eigene Identität bedeutet, hat werkgruppe2 über ein Jahr lang Interviews mit Frauen aus Arbeiterfamilien in den Industrieregionen Niederschlesien und Ruhrgebiet geführt. So ist ein berührendes und intimes Porträt entstanden, von Frauen in Polen und Deutschland, die zu den gesellschaftlich Ausgeklammerten zählen.
Der vergleichende Blick auf die europäischen Länder Polen und Deutschland macht deutlich, wie Arbeitsbiografien brüchig werden und Geschlechter- und Familienmodelle sich verändern. Und es entsteht die dringende Frage, wie gegenseitige Solidarität möglich ist.
Von ARBEITERINNEN gibt es eine Filmversion sowie eine Live-Version mit Filmscreening plus livegespielter Filmmusik.
Nominiert für den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis 2022.
Ausgewählt für die 6 Inszenierungen des BEST OFF Festival Freier Theater Niedersachsen 2022.
Eingeladen zum Theaterfilmfestival, 17.-19.6.22, Ballhaus Ost Berlin
„Keine jammert, alle kämpfen, ohne große Hoffnung auf Besserung. ARBEITERINNEN ist ein berührender und konzentrierter Film über Menschen, denen sonst kaum einer zuhört. Hier kommen die Ruhrfestspiele zu sich selbst, verbinden ihre Tradition als Kulturfestival für alle Schichten mit einem kritischen Blick auf die heutigen Verhältnisse.“
Deutschlandfunk, Kultur heute 29.5.21
„Es ist authentisches Material, frei von Pathos und Klassenkampf-Allüren. Die Äußerungen der zwei noch recht jungen Frauen am Anfang ihrer beruflichen Möglichkeiten, der beiden illusionslosen Frauen mittleren Alters und der abgeklärten und dennoch mit der Vergangenheit ringenden beiden Alten sprechen für sich. Sie bedürfen keines Kommentars und keiner Moderation. Dieses Verfahren erinnert an Erika Runges Bottroper Protokolle von 1968, ein legendäres Monument der Dokumentarliteratur. (…) Ungeschminkt im doppelten Sinne erzählen sie vom Ringen ums knappe Auskommen, von all den Monaten, in denen das Geld nie reicht. Und vom Kampf um die eigene Würde in brüchigen Arbeitsbiografien. Es sind die Widersprüche, die den Reiz ausmachen.“
Recklinghäuser Zeitung, 30.05.21
„Der Film dokumentiert, das ist sein eminentes Verdienst, dass die Arbeiterinnen eben doch klarkommen (wenn auch schlecht), vor allem aber, dass sie, allen Elends ungeachtet, ihre Würde bewahren.“
nachtkritik, 28.05.21
Mit: Janka Woźnicka, Marta Zięba, Janina Sachau, Trixi Strobel, Ingrid Domann, Bożena Baranowska
Live-Musik: Esra Dalfidan und Katrin Mickiewicz/ Kasia Bortnik
Regie Julia Roesler
Drehbuch Silke Merzhäuser, Julia Roesler
Musikalische Leitung Insa Rudolph
Musik Esra Dalfidan, Katrin Mickiewicz, Insa Rudolph
Visuelles Konzept/ Schnitt Isabel Robson
Kamera Miriam Tröscher (D), Piotr Jaxa (PL)
Bühnen- und Kostümbild Léa Dietrich, Viva Schudt
Piotr Jaxa (PL)
Bühnen- und Kostümbild Léa Dietrich, Viva Schudt
Dramaturgie Silke Merzhäuser, Piotr Rudzki, Judith Heese
Konzept und Recherche werkgruppe2, Piotr Rudzki
Übersetzungen Kasia Noga, Iwona Uberman, Andreas Volk
Postproduktion Cine Complete
Uraufführung (Film): Ruhrfestspiele Recklinghausen 27.05.2021
Premiere Polen (Live Version): 03.09.2021
Premiere Essen (Live Version): 30.10.2021
Eine Koproduktion von werkgruppe2 mit Schauspiel Essen, Ruhrfestspiele Recklinghausen und Teatr Polski – w podziemiu / Polski Theatre in the Underground
Mit Unterstützung des Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe Instituts
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